Orgelvesper zu Jubilate

Die Re­for­mier­te Kirch­ge­mein­de Arle­sheim lädt die­sen Früh­ling erst­mals zu ei­ner Or­gel­ves­per zu Ju­bi­la­te ein.

Die Ves­per als vier­tes Stun­den­ge­bet des Ta­ges geht, wie alle Stun­den­ge­be­te, zu­rück auf die früh­mit­tel­al­ter­li­che Or­dens­re­gel der Be­ne­dik­ti­ner. Als Abend­lob be­schloss sie das Ta­ge­werk der Mön­che. Die seit Jahr­zehn­ten zwei­mal pro Jahr in un­se­rer Kirch­ge­mein­de statt­fin­den­den Or­gel­ves­pern neh­men die Tra­di­ti­on die­ses abend­li­chen Got­tes­diens­tes auf. Die Or­gel nimmt dar­in als Aus­drucks­mit­tel der Ver­kün­di­gung eine zen­tra­le Rol­le ein – ein Ge­bet in der Spra­che der Mu­sik. 

Der dem 19. April fol­gen­de drit­te Sonn­tag nach Os­tern trägt in der evan­ge­li­schen Kir­che den Na­men «Ju­bi­la­te» – «Ju­belt» und ist dem Lob der Schöp­fung ge­wid­met. Leicht fällt es, im Früh­jahr in den Ju­bel der er­wa­chen­den Na­tur ein­zu­stim­men. Ihr Wie­der­auf­blü­hen wird in der Os­ter­zeit zum wun­der­ba­ren Sinn­bild der Auf­er­ste­hung. Im­mer schwin­gen da­bei aber auch die Vor­läu­fig­keit und Ge­fähr­dung der Schöp­fung mit. Aus dem ös­ter­li­chen Ju­bel an­ge­sichts der Über­win­dung des To­des er­wächst Chris­tin­nen und Chris­ten je­doch Hoff­nung in der Aus­ein­an­der­set­zung mit der End­lich­keit der Welt und ih­rer ei­ge­nen Vergänglichkeit.

Un­ser Or­ga­nist Thi­lo Mus­ter wird die­ser christ­li­chen Zu­ver­sicht u.a. mit auf geist­li­chen Mo­tet­ten be­ru­hen­den Or­gel­wer­ken von Hein­rich Schei­de­mann (um 1596–1663) Aus­druck ver­lei­hen. Die Lit­ur­gie ge­stal­tet Pfar­rer Marc-An­drin Eg­gen­schwi­ler.      

Mar­gret Föppl, Kirchenpflege